Im digitalen Zeitalter wird es immer wichtiger, dass Websites für alle Menschen zugänglich sind – unabhängig von ihren individuellen Fähigkeiten. Ab 2025 wird es für viele Unternehmen in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben sein, ihre eine barrierefreie Website zu haben. Das klingt vielleicht erst mal nach zusätzlicher Arbeit, bietet aber auch große Chancen. In diesem Blog-Artikel erfährst du, warum Barrierefreiheit wichtig ist, welche gesetzlichen Anforderungen ab 2025 auf Unternehmen zukommen und wie du deine Webseite barrierefrei machen kannst.
Einführung zur Barrierefreiheit von Internetseiten
Was bedeutet Barrierefreiheit im World Wide Web?
Barrierefreiheit im Web bedeutet, dass alle Menschen, unabhängig von ihren körperlichen oder geistigen Fähigkeiten, Zugang zu Informationen und Dienstleistungen auf deiner Website haben. Das betrifft etwa Menschen mit Sehbehinderungen, Hörbehinderungen, motorischen Einschränkungen oder kognitiven Beeinträchtigungen. Barrierefreiheit stellt sicher, dass niemand ausgeschlossen wird.
Die Bedeutung für Nutzer und Unternehmen
Eine barrierefreie Website bedeutet nicht nur, dass du gesetzliche Anforderungen erfüllst. Es zeigt auch, dass dein Unternehmen inklusiv ist und alle Menschen willkommen heißt. Das verbessert nicht nur die Benutzererfahrung, sondern kann auch deine Reichweite und dein Ansehen steigern. Stell dir vor, du könntest neue Kundengruppen erreichen, die bisher Schwierigkeiten hatten, deine Website zu nutzen.
Gesetzliche Vorgaben ab 2025
Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG)
Ab 28.06.2025 tritt in Deutschland das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) in Kraft.
Dieses Gesetz verlangt, dass alle Websites von Unternehmen, die Produkte oder Dienstleistungen online anbieten, barrierefrei gestaltet sein müssen. Dies betrifft hauptsächlich Unternehmen im B2C-Bereich, also solche, die direkt an Endverbraucher verkaufen.
EU-Richtlinie EAA und ihre Auswirkungen
Das Gesetz basiert auf der EU-Richtlinie über die Barrierefreiheitsanforderungen für Produkte und Dienstleistungen (European Accessibility Act, EAA). Diese Richtlinie soll sicherstellen, dass digitale Dienstleistungen und Produkte in allen EU-Ländern für alle Bürger zugänglich sind. Für Unternehmen bedeutet das, dass sie ihre Internetseiten an bestimmte Standards anpassen müssen, um rechtlichen Konsequenzen zu entgehen.
Für wen gelten die neuen Gesetze?
Die neuen Gesetze gelten für alle Unternehmen, die digitale Dienstleistungen anbieten oder Produkte online verkaufen. Hierunter fallen auch Webseiten auf denen Dienstleistungen präsentiert werden und der Kunde online über ein Kontaktformular oder Ähnliches in Kontakt tritt. Auch öffentliche Stellen und Einrichtungen müssen diese Anforderungen erfüllen. Es gibt jedoch einige Ausnahmen, z. B. für sehr kleine Unternehmen. Trotzdem ist es für jedes Unternehmen sinnvoll, die eigenen Websites zu prüfen und gegebenenfalls anzupassen.
Ausnahmen zum BFSG:
Kleinstunternehmen, die betroffene Produkte herstellen oder Dienstleistungen anbiedern, und
- weniger als 10 Personen beschäftigen
- und entweder einen Jahresumsatz von höchstens 2 Millionen Euro erzielen oder deren Jahresbilanzsumme sich auf höchstens 2 Millionen Euro beläuft
fallen nicht unter das BFSG.
Anforderungen an eine barrierefreie Website
Die wichtigsten Standards (WCAG, BITV)
Die Anforderungen an eine barrierefreie Website richten sich nach internationalen Standards wie den Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) und der Barrierefreien-Informationstechnik-Verordnung (BITV) in Deutschland. Diese Standards definieren, wie Inhalte auf Webseiten zugänglich gemacht werden können. Dazu gehören unter anderem Texte in klarer Sprache, gut sichtbare Schaltflächen und die Möglichkeit, eine Website ohne Maus zu navigieren.
Technische und inhaltliche Voraussetzungen
Es ist wichtig, dass sowohl die technischen Aspekte deiner Website als auch die Inhalte barrierefrei sind. Das bedeutet, dass alle Bilder mit Alternativtexten versehen sind, Videos Untertitel haben und die Navigation auch für Menschen mit motorischen Einschränkungen einfach ist. Zudem sollten die Texte leicht verständlich sein, um auch Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen nicht auszuschließen.
Vorteile einer barrierefreien Webseite
Verbesserte Nutzererfahrung und Reichweite
Eine barrierefreie Website bietet eine bessere Nutzererfahrung für alle Besucher. Sie sorgt dafür, dass Inhalte leichter zugänglich und verständlich sind, was die Verweildauer auf der Seite erhöhen und die Absprungrate verringern kann. Zudem erreichst du durch eine barrierefreie Website mehr Menschen, was deine Reichweite und potenziell auch deine Umsätze steigern kann.
Bildvorschlag: Eine Infografik, die die Vorteile einer barrierefreien Website für Nutzer und Unternehmen darstellt.
SEO-Vorteile und rechtliche Sicherheit
Barrierefreiheit hat auch positive Effekte auf deine Suchmaschinenoptimierung (SEO). Viele Maßnahmen, die die Barrierefreiheit verbessern, wie z.B. Alt-Texte für Bilder und eine klare Seitenstruktur, helfen auch dabei, deine Website besser in Suchmaschinen zu platzieren. Außerdem minimierst du das Risiko rechtlicher Probleme, da du den gesetzlichen Anforderungen entsprichst. Hier findest du weitere Tipps zu SEO.
Prüfen & Verbessern der Barrierefreiheit
Analyse deiner aktuellen Website
Bevor du Änderungen vornimmst, solltest du zunächst analysieren, wie barrierefrei deine Website derzeit ist. Nutze Tools wie WAVE oder Lighthouse in den Chrome DevTools. Diese Tools bieten dir eine schnelle und einfache Möglichkeit, die Barrierefreiheit deiner Website zu testen und dir konkrete Verbesserungsvorschläge zu liefern.
Beispiel zur Prüfung auf Barrierefreiheit
Um deine Website barrierefrei zu gestalten, solltest du zunächst die Barrierefreiheit überprüfen. Hier ist eine konkrete Vorgehensweise mit dem kostenlosen Web-Tool WAVE „https://wave.webaim.org/“:
- Tool verwenden: Gehe auf die WAVE-Website und gib die URL deiner Seite ein.
- Bericht analysieren: WAVE zeigt dir eine Übersicht der Barrieren auf deiner Website an, z.B. fehlende Alt-Texte, unzureichende Farbkontraste oder problematische Navigationselemente.
- Punkte priorisieren: Erstelle eine Liste der dringlichsten Probleme. Beginne mit den Aspekten, die den größten Einfluss auf die Benutzerfreundlichkeit haben.
- Anpassungen umsetzen: Korrigiere die aufgeführten Probleme. Dies könnte das Hinzufügen von Alt-Texten, das Anpassen von Kontrasten und das Vereinfachen der Navigation beinhalten.
WICHTIG: Mit der kostenlosen Version wird nur jeweils die einzelne Seite geprüft. Vergiss also nicht, deine Unterseiten ebenfalls zu prüfen.
Durch regelmäßige Überprüfungen und die schrittweise Umsetzung der Empfehlungen stellst du sicher, dass deine Website den Anforderungen entspricht.
Technische Umsetzung und regelmäßige Tests
Nachdem die Hauptprobleme behoben sind, solltest du regelmäßig Tests mit Tools wie Lighthouse oder axe Accessibility Checker durchführen. Diese Tools geben dir detaillierte Hinweise zur Verbesserung der Barrierefreiheit, wie:
- Alt-Texte für alle Bilder hinzufügen
- Korrekte Nutzung von HTML-Elementen sicherstellen
- Tastaturnavigation überprüfen und optimieren
- Kontraste von Text und Hintergrund anpassen
- Diese Schritte sind grundlegend, um die Barrierefreiheit langfristig zu gewährleisten.
Hast du deine Website von einer Agentur für Webdesign oder einem Freelancer erstellen lassen, kannst du natürlich auch diese Ansprechen. Ansonsten melde dich gerne bei uns, als Professionelle Agentur für Webdesign, beschäftigen wir uns natürlich schon länger mit dem Thema Barrierefreiheit.
Mehr zu unseren Leistungen im Bereich Webdesign.
Fazit zur Barrierefreiheit im Netz
Warum frühzeitiges Handeln entscheidend ist
Die gesetzlichen Anforderungen zur Barrierefreiheit ab Juni 2025 sind nicht nur eine Verpflichtung, sondern auch eine Chance für dich und dein Unternehmen. Eine barrierefreie Website kann die Nutzererfahrung verbessern, deine Reichweite erhöhen und gleichzeitig deine rechtliche Sicherheit gewährleisten. Warte nicht bis zur letzten Minute, sondern beginne jetzt mit den notwendigen Anpassungen. So zeigst du, dass du alle Kunden ernst nimmst und zukunftsorientiert handelst.
Zusammenfassung zur Barrierefreiheit von Internetseiten
Barrierefreiheit ist kein „Nice-to-have“, sondern ein „Must-have“. Mit den richtigen Tools und einer klaren Strategie kannst du sicherstellen, dass deine Website für alle Menschen zugänglich ist und dein Unternehmen auf Erfolgskurs bleibt.
FAQs zur Barrierefreiheit von Websites
Barrierefreiheit im Internet bedeutet, dass Websites so gestaltet sind, dass sie für alle Menschen zugänglich sind, unabhängig von deren körperlichen oder geistigen Fähigkeiten. Dies umfasst Funktionen wie Textalternativen für Bilder, gut sichtbare Kontraste, und die Fähigkeit, die Website ohne Maus zu navigieren.
Ab dem 28. Juni 2025 sind alle Unternehmen, die Produkte oder Dienstleistungen online anbieten und an Endverbraucher verkaufen, verpflichtet, ihre Websites barrierefrei zu gestalten. Auch öffentliche Stellen und Einrichtungen müssen diese Anforderungen erfüllen.
Ja, Kleinstunternehmen mit weniger als 10 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz oder einer Jahresbilanzsumme von höchstens 2 Millionen Euro sind von der Pflicht ausgenommen.
Eine barrierefreie Website verbessert die Nutzererfahrung, erhöht die Reichweite und potenziell auch die Umsätze. Zudem bietet sie Vorteile bei der Suchmaschinenoptimierung (SEO) und hilft, rechtliche Risiken zu vermeiden.
Tools wie WAVE, Lighthouse, und axe Accessibility Checker können genutzt werden, um die Barrierefreiheit zu testen und Verbesserungen zu identifizieren.
Barrieren zu identifizieren. Anschließend sollten konkrete Anpassungen wie das Hinzufügen von Alt-Texten, das Anpassen von Kontrasten und die Verbesserung der Navigation umgesetzt werden.
Frühzeitiges Handeln hilft, rechtlichen Anforderungen gerecht zu werden, die Benutzererfahrung zu verbessern und neue Kundengruppen zu erreichen. Zudem reduziert es das Risiko von Strafen und zeigt, dass dein Unternehmen alle Kunden ernst nimmt und inklusiv handelt.